Meldung

Online-Jahrestagung von donum vitae

„Vom Kinderwunsch zur Elternschaft“

Mehr als 100 Teilnehmende diskutierten am heutigen Freitag bei der digitalen Jahrestagung des donum vitae Bundesverbandes über die psychosoziale Beratung im Kontext von Kinderwunsch, Reproduktionsmedizin und verantworteter Elternschaft. „Diese Themen standen bei Gründung unseres Verbands nicht im Vordergrund – jedoch zeigte sich bald, dass auch hier ein zunehmender und dringlicher Beratungsbedarf und Auftrag für donum vitae bestand“, erklärt Irmgard Klaff-Isselmann, die stellvertretende Bundesvorsitzende von donum vitae. Für viele Menschen ist der Kinderwunsch mit ungeahnten Herausforderungen und Enttäuschungen verbunden. Betroffene sollen Unterstützung erfahren, um eine weitreichende Entscheidung im Sinne ihres eigenen Wohlergehens wie auch des Wohlergehens ihrer potenziellen Familie zu treffen.

Mit der Vorlage eines Beratungskonzepts zur psychosozialen Kinderwunschberatung im vergangenen Jahr war es das Ziel von donum vitae, das für die Schwangerschaftskonfliktberatung bewährte Konzept der „doppelten Anwaltschaft“ auszuweiten: In der Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch steht die Beratungsfachkraft an der Seite der Ratsuchenden. Sie zeigt jedoch auch die Rechte aller anderen involvierten Personen – auch die des ungeborenen Lebens – auf, die aktuell nicht für sich selbst sprechen können.

Neben der Vorstellung und Diskussion zum donum vitae-Beratungskonzept für die psychosoziale Kinderwunschberatung bildeten drei Vorträge aus der Wissenschaft den fachlichen Rahmen der Jahrestagung: Die Gynäkologin Prof. Dr. Monika Bals-Pratsch aus Regensburg gab Einblicke in die Möglichkeiten und Grenzen medizinischer Kinderwunschbehandlungen, Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe skizzierte die ethischen Implikationen der Verfahren von Eizellspende und Leihmutterschaft, Prof. Dr. Birgit Mayer-Lewis vom „Kompetenzzentrum Kinderwunsch“ betonte den Blick auf die Bedarfe aller im Kinderwunsch Beteiligten. In fünf Workshops gab es für alle Teilnehmenden die Gelegenheit, verschiedene Aspekte aus der Beratungsarbeit ausführlich zu diskutieren.

Psychosoziale Beratung bei donum vitae hat das Ziel, reproduktive Selbstbestimmung im Einklang mit der Verantwortung für alle betroffenen Personen zu unterstützen und zu ermöglichen. „Weitere Schritte zur Qualitätssicherung in der psychosozialen Kinderwunschberatung bei donum vitae sind notwendig und sollen auch folgen“, so Irmgard Klaff-Isselmann. „Die Impulse, die wir heute durch die anwesenden Expertinnen sowie den Austausch mit allen Teilnehmenden unserer Jahrestagung erhalten haben, sollen hierfür einen Anfang bilden.“

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donum vitae e.V.
donum vitae bietet als einer der größten Träger bundesweit an 200 Orten Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung an. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzen wir uns für den Schutz des ungeborenen Lebens und für die Würde von Frau, Mann und Kind ein. In Politik und Gesellschaft engagieren wir uns für ein kindgerechtes und familienfreundliches Umfeld.

donum vitae berät, informiert und begleitet in allen Fragen rund um Schwangerschaft und im Schwangerschaftskonflikt. Darüber hinaus bieten wir psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik oder bei unerfülltem Kinderwunsch sowie Veranstaltungen zur sexuellen Bildung und sexualpädagogischen Prävention an und vermitteln konkrete Hilfe und Unterstützung. Die Beratung von donum vitae ist kostenlos und vertraulich, auf Wunsch auch anonym. Sie steht allen Ratsuchenden offen – unabhängig von Nationalität, Konfession und sexueller Orientierung.

Die rund 320 Beraterinnen und Berater von donum vitae werden von mehr als 1.000 ehrenamtlich Engagierten in 13 Bundesländern unterstützt. Der Verein wurde 1999 gegründet und ist gemeinnützig. Die staatlich anerkannten Beratungsstellen von donum vitae sind berechtigt, einen Beratungsnachweis gemäß § 219 StGB auszustellen.

Der donum vitae Bundesverband wird durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert.